OE (30.11.2006) über Hans Grohmann, Odenwaldcup-Gewinner 2005 und 2006

Von Platz 18 an die Spitze gelaufen
Leichtathletik: Rohrbacher Hans Grohmann vor erneutem Gewinn des Odenwald Cups
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So richtig fassen kann Hans Grohmann seinen Erfolg noch nicht, schickt er sich doch in diesem Jahr an, zum zweiten Mal in Folge den Odenwald-Cup der Mittelstreckenläufer zu gewinnen. Dem 43-jährigen Rohrbacher, der erst vor sechs Jahren den Weg zum Mittelstreckenlauf gefunden hat und für den heimischen TV Wersau startet, kann eigentlich niemand mehr seinen zweiten Cup-Sieg streitig machen, zu groß ist sein Vorsprung vor dem letzten Rennen, dem Adventslauf in Reichelsheim.

Zuvor hat Hans Grohmann in 16 Mittelstreckenläufen in der Alterklasse M 40 seine tolle Jahresform unter Beweis gestellt und sich den Gesamtsieg vorzeitig gesichert. Der Odenwald-Cup, eine Serie von 17 Läufen über jeweils rund zehn Kilometer, startete in diesem Jahr in Bad König und endete für Grohmann mit einem eher enttäuschenden 18. Platz, übrigens genau so wie im Vorjahr. Danach steigerte er sich im Laufe der langen Saison ganz gewaltig und ist nun, bei 14 Einzelsiegen (unter anderem gewann er den Reichelsheimer Michelsmarktlauf) und weiteren herausragenden Platzierungen in der Cup-Wertung klar vorn. Der begehrte Pokal wird dann nach dem letzten Lauf in Reichelsheim von einem Vertreter des Hessischen Leichtathletikverbandes an den alten und neuen Champion übergeben.

Ursprünglich hatte der seit dem Jahr 2000 in Wersau lebende Läufer eher weniger Bezug zum Mittelstreckenrennen, seine sportlichen Herausforderungen lagen eher beim Moto-Cross-Rennen, das aber wegen der Umweltauflagen und der mangelnden Trainings- und Rennstrecken immer mehr ins Hintertreffen geriet. „Da habe ich dann sporadisch mal  bei Mittelstreckenläufen mitgemacht und gemerkt, dass mir das richtig Spaß macht“, erinnert er sich. Die sportliche Erfolgsstory begann dann eigentlich erst im Jahr 2004 als er, nach eher mäßigem Training, auch einige Läufe mit guten Endresultaten beendete. Das gab ihm dann den nötigen Schub. Und nach einer Steigerung der Trainingsintensität stand er  nur ein Jahr später schon ganz oben auf dem Treppchen und gewann überraschend den Odenwald-Cup der Mittelstreckler.

In diesem Jahr absolvierte er bisher 24 Mittelstreckenläufe und nahm auch die Herausforderung des  Frankfurt-Marathons  an,  den er unter mehr als 11 000 Teilnehmern als Gesamt-294. mit einer Laufzeit von 2.59:19 Stunden beendete. In seiner Alterklasse reichte diese Zeit sogar zum 69. Platz, für den er noch in diesem Monat in Frankfurt/Main während einer Feierstunde die entsprechende Ehrung und Urkunde erhält.

Die Zeit für sein jetzt doch intensiveres Training muss sich der Werkzeugmachermeister in einem Brensbacher Betrieb schon genau einteilen, denn auch die beiden Kinder Tina und Julian und Ehefrau Petra sollen nicht zu kurz kommen. Sie sind auch in vielen Rennen mit dabei, so zuletzt beim Frankfurt-Marathon, was ihm sehr wichtig ist und ihn zusätzlich motiviert. Jetzt, in der anstehenden kalten Jahreszeit, trainiert er überwiegend an den freien Wochenenden oder Freitagmittag, wenn er schon etwas früher Feierabend machen kann. Die notwendige Wettkampfpraxis erhält er  bei einer Winterlaufserie von acht Rennen, beginnend in Rodgau-Jügesheim, wo er sich gegen ein starkes Teilnehmerfeld achtbar schlagen will. Während der Saison steigert Grohmann die Trainingsintensität dann auf vier Einheiten je Woche mit einem zeitlichen Aufwand von fünf bis sechs Stunden; hinzu kommen  noch die Läufe an den Wochenenden.

Für weitere Hobbys bleibt dann keine Zeit mehr übrig. „Manchmal muss ich mir die Zeit für’s Training auch stehlen und gerade am Wochenende früh aufstehen, während die Familie noch schläft.“ Für das nächste Jahr hat sich der Wersauer die erneute Titelverteidigung des Odenwald-Cups zum Ziel gesetzt. „Aber die Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr stärker, gerade in meiner Altersklasse M 40.“ Entsprechend intensiv soll auch die Vorbereitung auf die neue Saison sein.

Franz Hoffmann
30.11.2006