OE (03. Dezember 2013) zur Vereinsvertreter-Tagung 2013:

Delegierte lassen sich von „KiLA“ überzeugen

Vereinsvertretersitzung – Odenwald folgt dem Beispiel Darmstadt-Dieburgs beim System Kinderleichtathletik


„Von der Kinderleichtathletik sind bei uns heute alle begeistert. Aber ich muss zugeben: Das war nicht immer so!“, bekannte Andrea Zemke. Sie war zu Gast bei der Jahrestagung der Vertreter der Odenwälder Leichtathletikvereine, die kürzlich in Mümling-Grumbach stattfand.

Dabei ging es um die Frage, ob und wie der Kreis im kommenden Jahr Meisterschaften nach dem System der „Kinderleichtathletik“ – kurz KiLA – anbieten kann. Denn nur diese Wettkampfform ist vom Deutschen Leichtathletik-Verband für die Kinder unter zwölf Jahre zukünftig zugelassen. Darüber konnte die Vorsitzende des Leichtathletik-Kreises Darmstadt-Dieburg, wo die KiLA schon seit drei Jahren erfolgreich laufen, Informatives berichten.

Anfangs seien die Verantwortlichen, Trainer und Eltern skeptisch bis ablehnend gewesen. „Doch es hilft,“ rät Zemke, „wenn man sich ein Konzept überlegt und das dann durchzieht und nicht rumeiert. Durch konsequentes Umsetzen kommt Zug in die Sache.“ Heute seien alle begeistert, und nach einer kleinen Durststrecke gebe es heute sogar höhere Startgeldeinnahmen als vorher. Mit der Aufzählung der vielen Vorteile warb Andrea Zemke leidenschaftlich für das KiLA-Wettkampfsystem: Die Kinder übten sehr früh vielseitige Bewegungsabläufe (zum Beispiel auch Hürden, Drehwürfe und Ausdauer); Vereine, die wegen fehlender Kunststoffbahn bisher vom Meisterschaftsbetrieb ausgeschlossen waren, könnten nun auch Veranstaltungen anbieten, da KiLA keine besonderen Anforderungen an die Wettkampfstätten stelle; da bei der KiLA auch Schulmannschaften teilnehmen dürfen, könnten die Teilnehmerzahlen steigen und neue Talente für die Vereine gefunden werden.

Nach diesem Erfahrungsbericht entschieden die Vereinsvertreter trotz verbliebener Skepsis, dass im kommenden Jahr bei beiden Hallenmeisterschaftsterminen KiLA-Wettbewerbe ausgeschrieben werden sollen. Diese Veranstaltungen finden am 2. Februar in Bad König (zusammen mit dem Hoch- und Weitsprung für Jugend und Aktive) und am 9. März in Sandbach (zusammen mit Sprint, Staffel und Kugel für Jugend und Aktive) statt.

Die weiteren Kreismeisterschaften terminierten die Vereinsvertreter wie folgt: Crosslauf am 30. März in Höchst und Mehrkampf am 4. Mai in Reichelsheim; in Erbach dann 10 000 beziehungsweise 2000 Meter auf der Bahn am 21.Mai, DSMM-Kreisdurchgang am 27. Juni Einzelmeisterschaften (Teil eins) mit den Kurzstrecken, Kurzstaffeln, 1500 m, Ball- und Speerwurf sowie Hochsprung am 6. Juli. Teil zwei der Einzelmeisterschaften mit Weit- und Dreisprung, Kugel und Diskus folgt am 20. Juli in Bad König. In Reichelsheim schließlich finden die 3000 m- und 800-m-Wettläufe am 23. Juli und über 5000 Meter am 24. September statt. Der Kreistag wurde auf den 22. Februar in Klein-Gumpen festgelegt.

Bereits zu Beginn der Sitzung konnte Schulsportbeauftragter Norbert Lamp gute Zahlen zum Schulsport im Odenwaldkreis vorlegen. Was die Beteiligung an den Bundesjugendspielen angehe, liege der Odenwald im Hessenvergleich mit an der Spitze. Während im Landesdurchschnitt etwa 60 Prozent aller Schüler bei dem Wettbewerb starte, liegt die Quote im hiesigen Kreis bei 85 Prozent. „Es ist eigentlich ein Skandal, dass zum Beispiel in Offenbach keine einzige Schule Bundesjugendspiele durchführt, obwohl dies verpflichtend vorgeschrieben ist.“ Auch beim Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“, in den die Schulen des Kreises 17 Teams schickten, sei der Odenwald gut aufgestellt.

Ein besonderes Angebot unterbreitete Norbert Müller, leitender Therapeut vom Physio-Zentrum Odenwald. Seine Erfahrungen, die er als Betreuer der Leichtathletik-Nationalmannschaft sammeln konnte, möchte er gerne an die Übungsleiter und Trainer des Odenwaldkreises weitergeben. So könne er sich Seminare zu den Themen Tapen, Sportverletzungen, funktionelle Gymnastik, sportspezifische Belastungen sowie Basistrainingsmethoden vorstellen. Diese Fortbildungen würden auf Antrag auch zur Verlängerung der Trainerlizenzen anerkannt. Der Kreisvorstand nahm Müllers Angebot dankend an und wird einen ersten Termin für das kommende Frühjahr vereinbaren.

„Manchmal war ich kurz davor, einen Wettkampf abzusagen, weil mir die Helfer fehlten“, mahnte Kampfrichterwart Jörg Witt eindringlich. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Anwesenden, dass zukünftig jeder Verein einen Kampfrichter oder Helfer pro zehn Starter stellen muss. Außerdem soll es mitlaufende Kampfgerichte geben, denn dafür ließen sich die Eltern der jugendlichen Athleten leichter als Helfer motivieren.

03. Dezember 2013 |e
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