Favoritensiege bei Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach

  31.05.2023    Kreis Odenwald Berichte Presse
Beim Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach bleibt einem Lokalmatador der Sieg verwehrt, ein anderer hat Grund zum Jubeln.

Fränkisch-Crumbach. Das hatte sich Max Baier ein bisschen anders vorgestellt. Ausgerechnet kurz vor seinem Heim-Meeting in Fränkisch-Crumbach zog es bei einem Trainingswurf dem 16-jährigen Hammerwerfer in den Rücken. Nicht die besten Voraussetzungen für die 19. Auflage der Hammerwurf-Meetings in seinem Heimatort. Und so wollte der Hammer bei bestem Wetter in der Betty-Heidler-Arena an diesem Tag nicht so weit fliegen, wie er es mit einem Wurf auf 70,52 Metern bereits in dieser Saison getan hatte. „Hier zuhause lief es auch in der Vergangenheit oft nicht so gut“, sagte Baier.

Konkurrent Port erwischt Sahne-Tag

Bei 65,55 Meter landete der vierte Versuch unter den Augen von Ex-Bundestrainer Michael Deyhle, der Baier betreut. Der beste Versuch an diesem Tag. „Es geht nicht immer um Bestleistung, aber um eine grundlegende Linie, wo man hinwirft“, erzählt Baier anschließend, nachdem die erste Enttäuschung vergangen war. Viel weiter habe er an diesem Tag nicht erwartet zu werfen. Dass ausgerechnet in der Heimat sein Konkurrent Timo Port (VT Zweibrücken) einen Sahnetag erwischt und das fünf Kilo schwere Wurfgerät erstmals auf über 70 Meter schleuderte, damit hatte auch Baier nicht gerechnet. „Ich habe schon erwartet, dass er wieder an die 69 Meter wirft. Aber es sei ihm gegönnt“, so Baier sportlich fair. Am Ende standen 71,94 Meter beim Sieger aus Zweibrücken: neue Bestweite.

Baiers Fazit: „Härter trainieren, besser trainieren.“ Vor allem erstmal den Rücken schonen. Eine besondere Herausforderung bei diesem Sport, wo es um Schnellkraft und Koordination geht. Schon in zwei Wochen will er sich revanchieren. Dann steht in Kassel die DLV U18-Gala an. Und es geht um die Qualifikation für die Europäischen Olympischen Sommer-Jugendspielen in Maribor Ende Juli. Baiers großes Ziel.

Jeder hilft mit bei der Organisation

Doch vorher hieß es am Sonntag mitanpacken. „Gläser abräumen“, schildert er lachend. Auch das zeichnet das Fränkisch-Crumbacher Hammerwurf-Meeting aus. Jeder hilft mit. Nur so ist die familiäre Atmosphäre und perfekte Organisation möglich. „Bei uns stehen die Werferinnen und Werfer im Mittelpunkt“, sagt auch Meeting-Organisatorin Inga Falter. Auch deshalb kommen Athleten aus Großbritannien, Saudi-Arabien, Belgien oder den Niederlanden immer wieder gerne in den Odenwald. Über 100 waren es auch diesmal wieder über das Wochenende. Am Sonntag ging wie gewohnt die deutsche und internationale Spitzenklasse in den Ring. Und mit Sören Klose, der in Fränkisch-Crumbach wohnt und für die LG Eintracht Frankfurt startet, siegte der Favorit. 73,87 Meter bedeuteten Platz eins vor dem Schotten Chris Bennett (71,90 Meter) und Craig Murch (Großbritannien/70,69 Meter).

 

Auch bei den Frauen setzte sich eine Werferin mit dem Adler auf der Brust durch. Samantha Borutta wehrte den Angriff der formstarken Michelle Döpke (Bayer Leverkusen) ab und behielt mit 67,98 Metern die Oberhand. Im nächsten Jahr steht dann das 20. Meeting-Jubiläum an. „Mal sehen, was wir uns einfallen lassen“, blickt Organisatorin Falter bereits wieder voraus.